Über den Tellerrand...
Am 15.+16. September 2023 war ich zusammen mit meiner Frau Andrea auf der diesjährigen JETZT Konferenz der FeG-Initiative GEISTbewegt in Wetzlar. Es verstand sich von selbst, dass die Konferenz in der dortigen FeG stattfand (https://www.feg-wetzlar.de/).
Wo waren wir da eigentlich hingeraten? GEISTbewegt startete 2011 unter dem Namen Begegnungsforum Heiliger Geist. Die Initiative möchte Christen und Gemeinden in FeGs unterstützen, die sich nach einem stärkeren Wirken des Heiligen Geistes in ihrem Leben sehnen. Auf dem FeG Kongress 2016 in Oberhausen nahmen am GEISTbewegt Seminar „Stimme Gottes hören“ 180 Personen teil. Die JETZT Konferenzen finden seit 2019 alle zwei Jahre statt und erfreuen sich rund doppelt so vieler Teilnehmer.
Das Eröffnungsreferat „ER-FÜLLT“ hielt Dr. Arndt Schnepper von der Theologischen Hochschule Ewersbach. Mit bildhaften Worten legte er Hesekiel 47, 1-12 aus. Der Lebensstrom, der aus dem Tempel entspringt, ist der Heilige Geist. Er ist vollständig da (vgl. Eph 1,13-14), liegt vor unseren Füßen. Wie weit trauen wir uns, in ihn einzutauchen (vgl. Eph 5,18)? Bis zum Knöchel, zu den Knien, zur Hüfte? Oder wagen wir es, in ihm zu schwimmen? Er verglich es mit dem Swimming Pool: Bleiben wir im Nichtschwimmerbecken? Halten wir uns immer noch am Beckenrand fest? Trauen wir uns nur mit Poolnudel ins Wasser? Oder geben wir die Kontrolle auf und übergeben uns ganz der Führung des Heiligen Geistes? Der wohl einprägsamste Satz war: „Das Reich Gottes wird nicht im Planschbecken gewonnen. Schmeiß die Poolnudel weg und schwimme“.
Wie das aussehen kann, hörten wir in weiteren Referaten und Seminargruppen. In eindrucksvollen Zeugnissen wurde deutlich: Es ist ein großes Abenteuer, sich Gott ganz auszuliefern. Dabei ist eines sicher: Dieses Wasser trägt! Dieser Lebensstrom, der „ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes“ (Off. 22, 1-2), erfüllt, schenkt Leben, schafft Neues.
Arndt warnte auch vor falschen Alternativen: Es geht nicht um Bibel ODER Heiliger Geist. Das, was wir vom Heiligen Geist erwarten können, ist biblisch. Ähnlich äußerte sich das Pastorenehepaar Bettina und Werner Röhle (FeG Neustadt in Holstein). Als tragende Säulen ihres Lebens und Dienstes nannten sie an erster Stelle die Liebe zu Gottes Wort, zudem Hingabe (an Gott) und Heiligung (geistliches Wachstum), aber auch Inanspruchnahme (der Segnungen des Heiligen Geistes). Bettina erlebte wundersame Heilung von ihrem Asthmaleiden just in dem Moment, als sie sich Jesus komplett auslieferte. Auch im Seminar „Prophetisch in der Gemeinde dienen“ betonte Jacob Wiebe (FeG „Mosaik.Church Detmold“) die zentrale Bedeutung der Bibel: Die ist die Messschnur, mit der Prophetie geprüft werden muss. Wenn Gott redet (auch in anderen Diensten), widerspricht er sich nicht.
Die Konferenz war sehr ermutigend, schon „jetzt“ mehr von Gott zu erwarten. Für uns wie auch für unsere Gemeinde. Mehr von der Realität und der Macht Gottes. Geistliches Wachstum – was ja auch uns bewegt - geschieht, wie schon der Begriff deutlich macht, durch den Geist Gottes. Trauen wir uns zu schwimmen, uns dem Lebensstrom komplett auszuliefern?